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STU COOK & DOUG CLIFFORD CHRONIK |
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DOUGLAS RAY CLIFFORD STUART COOK
Einige werden sich jetzt sicherlich fragen,
warum werden Doug Clifford und Stu Cook in einer
Story zusammengefaßt. Sind sie in den Augen des
Verfassers so unbedeutend, daß eine Story für Beide genügt?
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Nein, Doug Clifford und Stu Cook gehören aus
vielerlei Gründen zusammen. Sie haben zunächst einmal
stets zusammen das unnachahmliche Rhythmusfundament
eines jeden Creedence-Stückes gebildet.
Das dies auch heute noch so ist, haben sie gerade
durch die Revisited-Konzerte im Jahr 1996 erneut
eindruckvoll unter Beweis gestellt. Darüberhinaus
sind sie über die ganzen Jahre gute Freunde geblieben
und haben auch nach der Trennung von C.C.R. musikalisch
meistens zusammengewirkt.
1972 brachte Doug Clifford seine
erste und bisher einzige Solo-LP auf den Markt mit dem Titel
"Doug Cosmo Clifford". Nicht am Bass, sondern an der
Rhythmusgitarre stand sein Freund Stu Cook.
Die LP war kommerziell nicht sonderlich erfolgreich,
obwohl sie ein fantastisches Bläserarrangement aufweist.
Inzwischen dürfte die LP unter C.C.R.-Fans längst zum begehrten
Sammlerstück geworden sein.
Doug Clifford stellte seine gesanglichen
Exkurse ein und konzentrierte sich in der Folgezeit
wieder ganz auf das Instrument, welches er wahrlich
meisterhaft beherrscht, nämlich das Schlagzeug.
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Doug Clifford vermied es dabei bis heute,
im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen,
sich in ermüdenden Schlagzeug-Solos zu ergehen.
Sein Markenzeichen blieb stets der fast schon
als stur zu bezeichnende eingängige Rhythmus,
den er mit einer bewunderswerten Präzision durch die C.C.R.-Songs zog.
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Stu Cook und Doug Clifford arbeiteten in den folgenden
Jahren zusammen mit Russ Gary als Produzenten und
betreuten in dieser Zeit namhafte Künstler
(näheres dazu siehe in "Rocking all over the World -
Creedence Clearwater Revival" -
Eine Biographie von Peter Koers, Sonnentanz-Verlag, Seite 164).
Als sogenannte Studiomusiker waren sie zu hören auf
"Groovers Paradise" von Doug Sahm (1974),
"Zephyr National" und "Myopia" (1974) von Tom Fogerty.
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1978 spielten Doug Clifford und Stu Cook
die erste und leider bis heute einzige Solo-LP von Russell DaShiell
(siehe Foto links) unter dem Titel
"Elevator" ein. Die LP wäre zweifellos ein würdiger
Nachfolger der "Don Harrison Band"-LP gewesen.
Die Platte enthielt wieder all die Elemente, die die
erste "Don Harrison Band"-LP ausgezeichnet hatte. Schade!
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Als wenig später die "Cosmoīs Factory",
die legendäre Aufnahmefabrik von C.C.R., verkauft wurde,
trennten sich aucherstmals die Wege von Doug und Stu.
Für Beide begann ein neues, diesmal wirklich eigenständiges Kapitel.
Neben kleineren Aktivitäten begann für Doug Clifford
1983 ein weiterer erwähnenswerter Abschnitt seiner Karriere.
Er stieg bei Doug Sahms Gruppe "Sir Douglas Quintet" ein.
Eine Gruppe, die bereits in den siebziger Jahren eine Reihe
von Hits hatte landen können. Ergebnis dieser
Zusammenarbeit war das Album "Midnight Sun".
Mitte der Achtziger kam es zu einem unerfreulichen
Rechtsstreit zwischen John Fogerty und Doug Clifford.
Dieser Umstand dürfte mit dazu beigetragen haben,
daß der größte Traum der Creedence-Fans von einer
Wiedervereinigung in weite Ferne rückte.
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Musikalisch positives gab es dann wieder im Jahr 1994
von Doug Clifford zu berichten. Zusammen mit
"Sir Douglas Quintet" nahm er die CD
"Day Dreaming At Midnight" auf.
Auf dieser CD betätigte sich Doug Clifford auch
erneut wieder als Songwriter.
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Stu Cookwurde im Gegensatz zu
Doug Clifford erst im Jahr 1985 musikalisch wieder aktiv.
Er gründete zusammen mit John McFee
(Creedence-Fans bekannt durch seine Mitwirkung
auf der LP "Doug Cosmo Clifford"),
Keith Knudson und Kurt Howell die Country Band
"Southern Pacific".
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Die Gruppe mauserte sich zu einer der besten
Country Bands und brachte es insgesamt auf vier CDīs.
Mit Stu Cook am Bass erschien 1986 die LP "Killbilly Hill"
(siehe Foto links), 1988 folgte die CD "Zuma" und 1989
die leider letzte CD "County Line".
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Danach wurde es still um Doug und Stu.
Nach dem Motto
"thereīs a calm before the storm"
platzte Mitte der Neunziger eine Bombe:
Die Radiosender verkündeten, daß Creedence Clearwater Revival
wieder erfolgreich auf Tour seien.
Mitte 1996 sollten sie auch in deutschen Rockhallen zu hören sein.
Mit dieser Nachricht begann das bis heute wohl
unter Creedence-Fans umstrittenste Kapitel der
Geschichte von Creedence Clearwater Revival.
Die Creedence-Fans, die diese Nachricht
am Radio vernommen hatten, trauten ihren Ohren kaum.
Sollte der lang ersehnte Wunsch nun doch noch in
Erfüllung gehen. John Fogerty, Doug Clifford und
Stu Cook wieder auf einer Bühne?
Nachdem auch die Zeitschrift
"Musik Express / Sounds" Creedence Clearwater Revival
in ihren Katalog der kommenden Live-Acts aufnahm,
war die Euphorie grenzenlos.
Viele Creedence-Fans besorgten sich Karten,
um sich das Comeback des Jahres nicht entgehen zu lassen.
Dabei störte man sich auch nicht an dem Umstand,
daß auf den Karten der Name Creedence Clearwater Revival,
wie es schien aus Platzgründen, wie folgt abgekürzt war:
"Creedence Clearwater Rev.".
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Wie groß war dann der Schock vieler
C.C.R.-Fans als sie in der nächsten Ausgabe des
"Musik Express / Sounds" und
im "Rolling Stone" lesen mußten, daß
statt Creedence Clearwater Revival eine Gruppe
namens "Creedence Clearwater Revisited"
auf dem Weg nach Deutschland war. Dies sollte heißen,
Creedence ohne sein Herzstück, Creedence ohne John Fogerty!
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Die Fans, die daraufhin Ihre Karten erbost zurückgaben,
wurden von der deutschen Konzert-Agentur als "religiös
anmutende Fogerty-Fans" abgetan.
Ferner teilte die deutsche Konzert-Agentur mit,
daß sich die Gruppe von Stu und Doug zu Recht
als "Creedence Clearwater Revisited" bezeichnen dürfe.
Im übrigen sei ein anderer Name auch zu keinem Zeitpunkt
auf den Karten vermerkt gewesen.
Nachdem Doug Clifford und Stu Cook von
dem Verhalten der deutschen Konzert-Agentur erfuhren,
entschuldigten sie sich bei Ihren Fans für das Verhalten der
Konzert-Agentur in einem offenen Brief im Internet.
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Die Konzertagentur ließ im Eilverfahren an den
Auftrittsorten Plakate aufhängen,
welche die Band den deutschen Fans
zum ersten Mal unter dem voll ausgeschriebenen Namen zeigten
(Plakatausschnitt siehe links).
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Als Creedence Clearwater Revisited
nach ihren Deutschlandkonzerten in
die Staaten zurückkehrten, war zu hören,
daß John Fogerty bereits rechtliche
Schritte gegen sie eingeleitet hatte.
Im Wege einer einstweiligen Verfügung erreichte er,
daß der unglücklich gewählte Name Creedence Clearwater Revisited
zunächst einmal wegen der Namensähnlichkeit nicht mehr verwandt werden durfte.
Die beiden tourten daraufhinin der Folgezeit als
"Cosmo's Factory". Später wurde diese Entscheidung
wieder zugunsten von Stu und Doug aufgehoben.
Nun hoffen alle Creedence-Fans auf ein Ende der
Rechtsstreitigkeiten unter den einstigen Freunden.
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Creedence Clearwater Revisited spielten 1996
unter folgender Besetzung: Doug Clifford (Schlagzeug),
Stu Cook (Bass), Elliot Easten (Leadgitarre),
Steve Gunnar (Keyboard, Percussion, Akustikgitarre),
John Tristao (Gesang und Rhythmusgitarre).
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Die Konzerte in Deutschland waren trotz aller
Querelen im Vorfeld letztlich ein voller Erfolg für die Band.
Die Creedence-Fans waren überglücklich Doug und Stu
nach über 20 Jahren wieder live erleben zu dürfen.
Der "Musik Express / Sounds" war
in seiner Ausgabe vom Juli 1996 des Lobes voll.
John Fogerty wurde vom Autor des Artikels nicht vermißt.
Ganz im Gegenteil, über John Tristao schrieb er:
"Gleich die erste Hymne schmettert er,
wie es keine rostige Gießkanne der Welt besser könnte".
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Die deutsche Ausgabe des "Rolling Stone"
sah demgegenüber in seiner Juniausgabe den bösen Mond aufgehen.
Unter dem Titel "Bad Moon Rising"
wurde die deutsche Konzert-Agentur nebst
einer entsprechenden Karrikatur (siehe links) regelrecht verrissen.
Der Autor Bernd Matheja konnte sich Creedence ohne John Fogerty nicht vorstellen.
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Diese beiden Artikel dürften die
Stimmungslage unter den Creedence-Fans
präzise eingefangen haben.
Tatsache ist, daß sich Creedence Clearwater
Revisited durch einen äußerst sauberen
Klang auszeichneten. Jeder Ton saß.
Doug Clifford und Stu Cook erwiesen sich
nach wie vor als Meister ihrer Instrumente.
Die Begleitmusiker standen ihnen um nichts nach.
Als besonders klever erwies sich Elliot Easton,
der nicht dem Fehler verfiel, den einzigartigen
Gitarrenstil von John Fogerty kopieren zu wollen.
Letzteres hätte nur in die Hose gehen können.
Er hatte vielmehr den Mut den Stücken seine
eigene Note zu geben und zwar ohne sie gleichzeitig
etwa zu verfälschen.
Letzteres traf leider nicht auf John Tristao zu.
Er versuchte John Fogertys Stimme möglichst nahe zu
kommen und scheiterte dabei zumindest in den Augen der
treuesten John Fogerty Fans zwangsläufig.
John Fogertys Stimme ist in der Tat eines der
großen Markenzeichen der Musik von Creedence Clearwater Revival.
Jeder einzelne Titel von C.C.R. lebt
gerade von dieser markanten Stimme.
Eine Ansage im Radio erübrigt sich.
John Fogertys begnadete Stimme erkennt man schon nach den ersten Tönen.
Er gehört damit auf eine Stufe mit Sängern wie Rod Stewart,
Robert Plant, Bob Seger oder Joe Cocker.
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Fazit: Creedence Clearwater Revisited sind im wahrsten Sinne des Wortes
nicht mit Creedence Clearwater Revival gleichzusetzen,
aber die Creedence-Fans waren trotzdem überglücklich,
von Stu, Doug und der Band derartige musikalische Leckerbissen gebotenzu bekommen.
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Im Mai 1998 erschien in den U.S.A. "Recollection",
die ersteLive-CD von Revisited.
Seit Juni 1998 ist sie auch in den deutschen CD-Läden zu haben.
Die CD zeichnet sich, wie schon die Konzerteaus dem Jahr 1996,
durch einen lupenreinen Sound aus. Die Mitglieder der Band
spielen so perfekt zusammen, als hätten sie nie etwas anderes getan.
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Ach übrigens, auch John Tristao vermag auf dieser
CD zu überzeugen. Im Juni 1998 tourten Creedence
Clearwater Revisited zum zweiten Mal durch Deutschland.
Zum zweiten Mal werden ihre Konzerte zu einem Triumpfzug.
Wie schon auf der CD spielen die Fünf wieaus einem Guß.
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Packende Gitarrensolos von Elliot Easton,
Doug Cliffords begnadete Art Schlagzeug aus
dem Handgelenk heraus zu spielen und der
weiche C.C.R.-typische Bass von Stu Cook
werden einmal mehr den Fans unvergessen bleiben.
Was jetzt nur noch fehlt, wäre eine Studio-CD von
Revisited mit eigenen neuen Stücken.
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Copyright 1998 © Lutz Altnorthoff
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