JOHN FOGERTY LIVE IN BONN 2006

John Fogerty 2006 in Bonn auf dem Museumsplatz. John ist mittlerweile alljährlich auf Tour. Und er hat europäische Länder wiederentdeckt, von denen man lange annehmen musste, er hätte sie von seiner Weltkarte gestrichen. Zwei mal zwei Konzerte ( 2005 + 2006 ) in Deutschland. Es geht also doch.

Aber erst mal spielt Beth Hart auf. Brilliante Frau, brillianter Sound! Von Vorgruppen wünscht man sich ja eigentlich immer, dass sie möglichst bald aufhören. Ganz anders bei Beth & Band. Zwei bis drei Stücke mehr wären absolut okay gewesen.

Licht und Schatten: Wir haben auch als Lieferanten von guten Bildern für die Fanpage hohe Erwartungen an diese Location in Bonn gehabt. Aber beim Soundcheck mussten wir leider das Gelände verlassen. Der SWR hat ein paar VIP-Tickets verkauft, verlost oder wie auch immer. Da war dann kein Platz mehr für uns.

Kenny are you ready? Yes John and where are you? Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis der Meister sich zum Soundcheck blicken lässt.

Also schauen wir, was man von ausserhalb der Abzäunung noch machen kann. Um drüberweg zu knipsen müsste man über zwei Meter groß sein. Aber es gibt ein paar Lücken im Zaun. Und Gemüsekisten! Aufgestapelt und draufgestellt. Nur leider viel zu weit weg.

Perfektionist Fogerty treibt es mal wieder auf die Spitze: Der Soundcheck dauert fast so lange, wie das eigentliche Konzert. Sogar seine verbalen Jokes werden geübt. Verständlicher wird sein Genuschel dadurch nicht. Harley Davidson und Woodstock werden wieder mal thematisiert. Na wenns sein muss... ;-)

Aufgrund dieser ganzen Aktion gelingt es uns leider nicht mehr, während des Konzerts in der ersten Reihe zu stehen. Unser Ehrgeiz, dort noch ein Plätzchen zu finden, hält sich auch ehrlich gesagt in Grenzen. Aber so erleben wir die absolut beeindruckenden Warteschlangen vor dem Museumsplatz! Fünf- oder sechstausend Besucher, das sagt sich immer so leicht und hört sich nicht wirklich viel an. Aber wenn Du mal diesen Haufen Fans auf einen Blick siehst, bist Du doch erstaunt.

Ein paar Worte zum Konzert wollen wir natürlich auch noch verlieren. Also macht es euch gemütlich vor der CCRFanpage - Glotze!

Apropos Glotze: Der bekennende CCR-Fan Thomas Gottschalk war auch da. Nach seinem Lieblingsstück "Bad Moon Rising" hat er sich allerdings verdrückt. Wahrscheinlich ist ihm der Schampus nicht bekommen, sonst hätte er sicher die beiden Zugaben noch abgewartet.

Vorab sei schon mal gesagt: Wir bekommen ein hervorragendes Konzert geboten. Mr. CCR zieht alle Register und was das bedeutet, weiß jeder der je ein Fogerty-Konzert besucht hat.

Ein wie immer etwas CCR-lastiger Mix aus Creedence Klassikern und späteren Solostücken rollen die Jungs in spieltechnischer Perfektion hier in Bonn aus. Da stimmt einfach alles. Selbst die hohen Erwartungen an "Ramble Tamble" werden erfüllt. Obwohl man schon sagen muss, das "Ramble" für eine Live-Performance nicht unbedingt geeignet ist. Um so bewundernswerter, wie der Mittelteil als fein gewobener Klangteppich rüberkommt.

Stu Cook Junior im Hintergrund. ;-) "Deja Vu" spielt John als "One Man Band". Medial ausgezeichnet umgesetzt ist es fast die einzige Atempause, die uns unser Freund JF gönnt. "Grapevine", "Cotton Fields" und "Chooglin'" gehören ebenso zu den Highlights dieses Abends.

Ansonsten ist es eine pure Rock 'n' Roll Show. Wir lieben das und bedauern gleichzeitig, dass einige schöne Stücke vom Dja Vu-Album fehlen. Gerade die leiseren Töne können für den richtigen Groove sorgen. Siehe das "Austin City Limits" Konzert, welches wohl zu den besten Vorstellungen aller Zeiten gehört.

Mit "Travelin' Band" gehts los. Einst eine Perle unter den Zugaben, hat dieses Stück seit 2005 "Born On The Bayou" als Auftakt abgelöst. Eine nicht gerade glückliche Wendung. Es steht irgendwie für die Hektik, unter der die JF-Konzerte nach 1997 etwas leiden.

Am visuellen Teil der Show wurde hingegen erfolgreich gearbeitet. Neben der schon erwähnten Darbietung von Deja Vu ist es kein geringerer als Bill Clinton, der den Ansager macht. Und mehrmals rückt die Gitarrengang in Fünferreihe an die Front. Was bei jüngeren Metal-Bands eher peinlich-pubertär wirkt, kommt hier richtig gut und macht einfach Freude! :-)

"The Long Road Home" drückt wohl das aktuelle Lebensgefühl von John treffend aus. Aber was bedeutet das? Gibt es noch eine zukunftsorientierte Phase, oder ist "Home" CCR und das wars? Anders gefragt: Hören wir lieber "Down On The Corner" oder "Rhubarb Pie"? Ich plädiere für Letzteres. Nicht weil es besser ist. Aber weil es John Fogerty im Hier und Jetzt widerspiegelt.

So ganz zu Hause angekommen ist John wohl immer noch nicht. Sonst würde er mehr davon erzählen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Jedes neue Jahr ist eine neue Chance. Und John lässt kein Jahr mehr aus, gut so!

Setlist:

  1. Travelin' Band
  2. Green River
  3. Who'll Stop The Rain
  4. It Came Out Of The Sky
  5. Lodi
  6. Lookin' Out My Backdoor
  7. Commotion
  8. Born On The Bayou
  9. Cotton Fields
  10. Hot Rod Heart
  11. Ramble Tamble
  12. Midnight Special
  13. Bootleg
  14. Deja Vu
  15. Heard It Through The Grapevine
  16. Have You Ever Seen The Rain
  17. Sweet Hitch-Hiker
  18. Long As I Can See The Light
  19. Keep On Chooglin'
  20. Hey Tonight
  21. Down On The Corner
  22. Centerfield
  23. Up Around The Bend
  24. Old Man Down The Road
  25. Bad Moon Rising
  26. Fortunate Son
  27. Rockin' All Over The World
  28. Proud Mary

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