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JOHN FOGERTY
STU COOK / DOUG CLIFFORD
TOM FOGERTY
 
John C. Fogerty


Tom Fogerty

JOHN FOGERTY PRESSE 1998

ROLLING STONE
MUSIKEXPRESS/ SOUNDS
GOOD TIMES
STEREOPLAY
PLAY (MUSIC SHOP MAGAZIN)
WOM (WORLD OF MUSIC)

ROLLING STONE Nr.7, Juli 1998

Premontion

Wertung: 3einhalb Sterne

Man möchte darauf wetten, daß er jeden Abend die selben Sprüche gemacht, dieselben Anekdoten aufgewärmt hat. Jene von der Treue zu seinem geliebten Verstärker etwa, die wahlweise mit Lou Reed bzw. Ray Davies abgesprochen sein könnte, und dann zu "Suzie Q" überleitet. Oder der kleine Bootleg- Scherz vor der flott- kompakten Version von "Almost Saturday Night".
Was soll’s! John Fogerty gehört nicht zu denen, die man vorrangig wegen ihrer Entertainer- Qualitäten schätzt. Die Klasse der Performance hing bei ihm schon immer ganz direkt an der Musik. Am hohen Wiedererkennungswert der Songs und einer Stimme, die über die Jahre nichts an Schärfe verloren, aber an Nuancen gewonnen hat.

"Premonition", ein Live- Mitschnitt vor der Filmkulisse auf der Warner Bros. Soundstage (der von überall stammen könnte), bringt nur einen neuen, den passablen Titelsong und entspricht vom Repertoire her ziemlich exakt dem Programm, das Fogerty im Sommer 1997 in ausgewählten Städten kredenzte:
CCR- Greatest Hits von "Born On The Bayou" bis "Bad Moon Rising", von "Green River" bis "I Put A Spell On You", von "Fortunate Son" bis "Proud Mary" (zum mitsingen). Plus ausgewähltes vom Studio- Comeback "Blue Moon Swamp" ("Swamp River Day’s") und aus den Post- Creedence- Solo- Jahren ("Centerfield", "The Old Man Down The Road").

Den Unterschied etwa zum alten CCR- Mitschnitt "Live In Europe" machen vor allem die Musiker aus, Profis wie Bob Glaub (Baß) und Johnny Lee Shell (Gitarren). Sie verwandeln den stoig- wuchtigen, aber immer auch etwas leiernden Scheppersound von anno dunnemals in den Rhythmus einer gut geölten Rock ‘n’ Roll Maschine, in der vor allem Drummer Kenny Aronoff für Dynamik und Drive zuständig ist. Im ewigen Rausschmeisser "Travelin’ Band" allerdings kann selbst er sich den Original- Break vom Finale nicht verkneifen. Wie süß!

Die Binnendynamik des Sets geht freilich nicht durchweg auf. Ratsam wäre es vielleicht gewesen, die wenigen Akustik- Songs (wie "Joy Of My Life") zu einem kleinen Intermezzo zu bündeln, statt sie einfach irgendwo dazwischen zu streuen. Und als Balladensänger ist Fogerty immer noch nicht qualifiziert, obwohl er mehr als früher kontemplativ Süßholz raspelt.

Daß John Fogerty ziemlich exakt ein Jahr nach einem Studio- Comeback gleich mit einem Live- Album aufwartet, daß fast 30 Jahre eigenen Schaffens dokumentiert, könnte auch damit zu tuen haben, daß immer noch- wie just in diesen Tagen auch hierzulande- einige Abzocker unterwegs sind, die weiterhin das Kürzel CCR mißbrauchen dürfen. Eine traurige Schandtat. "Premonition" ist also auch eine Klarstellung: Nur wo John Fogerty draufsteht, ist heute auch John Fogerty drin. Und die Songs, daran läßt diese Sammlung keinen Zweifel, gehören ihm doch.

(Jörg Feyer)

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MUSIKEXPRESS/ SOUNDS Nr. 7, Juli 1998

Premonition

Wertung: 5 Sterne

Natürlich ist es zunächst einmal die Stimme, an die man sich sofort erinnert. John Fogerty, einer der begnadetsten Vocalisten überhaupt, war elf endlose Jahre lang weg vom (Rock ‘n’ Roll-) Fenster, um im letzten Jahr mit dem Album BLUE MOON SWAMP wie Phönix aus der Asche zu steigen. Fogerty grabschte sich dafür einen "Grammy", verkaufte eine Menge Platten, und seine Tour wurde ein grandioser Triumpfzug.

Jetzt gibt es einen -Mitschnitt dieser Tournee, auf der sich der alte Cowboy- wie könnte es anders sein- in absoluter Bestform zeigt. PREMONITION nennt sich die Scheibe, "Premonition" ist auch der einzige neue Song auf dem Album (der im übrigen klingt wie die alten), ansonsten verlustiert sich der 54- jährige in Songs aus seinen bisherigen drei Solo- Alben, vor allem jedoch in den Klassikern seiner füheren Band Creedence Clearwater Revival.

Da sind sie also wieder, die Rock ‘n’ Country ‘n’ Blues- Juwelen aus der Steinzeit nd da ist sie auch wieder, diese unnachahmliche Nebelhorn- Stimme. "Born On The Bayou", "SuzieQ" oder "Proud Mary" klingenso, als wären sie gerade gestern komponiert worden- oder vor 100 Jahren, völlig egal.
Da stellt sich ein alter Typ im Holzfällerhemd vor sein Publikum, klammert sich an der Gitarre fest und legt los. Und plötzlich wird seine Stimme zu einem Sprachrohr und sein Instrument zu einer Handfeuerwaffe. That’s Rock ‘n’ Roll. So muß er klingen.
PREMONITION ist ein Monument für ware Größe.

(mfg)

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GOOD TIMES Nr. 3/ 98, Juli/ August

John Fogerty

Seine Europatour mag JOHN FOGERTY abgeasgt haben, er überließ es Creedence Clearwater Revisited einen hervorragenden Konzerteindruck zu machen. Und nun konkurriern die Live- scheiben von Old Foghorn und Revisited (Reviews folgen), um den Sommerparty- Wurf ’98. John brachte seinen Original- Woodstock-Verstärker mit und sang auf "Live" (Time: 69:02) in der Form seines Lebens.

Apropos Verstärker: die mitgeführte Combo bringt alle Creedence- Hits lebendiger, fleischiger und vor allem fetter klingend als zur Sixties/Seventies- Wende. Satzgesang und Guitar- Verzahnungen sind eine Freude: "Joy Of My Life", die Hymne an Frau June Fogerty, ergänzt das klassische Repertoire mit inspirierter Slide- Arbeit.

Der oft gehörte Seufzer "ich hör’ lieber die Originale" wird hier ins Gegenteil gekehrt- Fogerty ist das Original, und seine Lieder leben neu in ihm, seit er seine Protesthaltung aufgab.

(unbekannt)

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STEREOPLAY August 1998

Klasse Revival

Nach zwölf mageren Jahren erlebt John Fogerty derzeit sein ganz persönliches Comeback- und wagt sich nun auch wieder an Songs seiner legendären Band CCR.

Es ist diese unglubliche, originäre Stimme, die man viele Jahre lang so schmerzlich vermißt hat. Ein Organ, das so klingt wie ein alter, rostender Zweitaktmotor, der nicht mehr recht anspringen mag, aber im entscheidenden Moment doch stets in die Gänge kommt. Grobschlächtig, rauh und an den richtigen Stellen auch mal unbarmherzig hört sie sich an, diese Stimme, die keinen Widerspruch duldet, weil Widersprüche nichts gelten, wenn ein Mann den Blues hat und ihn singt.

Dieses wüste Organ gehört John Fogerty, spätestens seit 1968 eine lebende Legende, als er mit Creedence Clearwater Revival (CCR) Musikgeschichte schrieb. Damals gerade mal Mitte 20, startete der hemdsärmelige Mann aus dem sonnigen Kalifornien eine beispiellose Hitkarriere.

Fogerty hat seine Stimme niemlas domestiziert, aber sie in den späten 60iger Jahren soweit akzentuiert, daß sie auch im amerikanischen Mainstream- Radio eingesetzt wurde.. Folge: Seine Band CCR wurde bis zum Split anno ’72 dank Hits wie "Born On The Bayou", "SuzieQ" oder "Bad Moon Rising" zu einer der populärsten Rock ‘n’ Roll- Gruppen ihrer Zeit. Danach spielte das charismatische Rauhbein nurmehr sporadisch Solo- Platten ein. 1985, nach Erscheinen seines letzten Werks "Eye Of The Zombie", versiegte der Kreativfluß ganz.

"Na ja", grummelt der inzwischen 54jährige, "seit damals ist einiges passiert: Ich verlor einen Prozeß, bei dem mir vorgeworfen wurde, ich hätte meine eigenen Songs plagiiert. Das kostete mich eine Menge Geld. Dann verlor ich auch noch meine Frau. Und schließlich hätte ich beinahe den Verstand verloren, weil ich heftig mit dem Trinken angefangen hatte." Doch das Schicksal hatte irgendwann ein Einsehen mit dem Rock ‘n’ Roll- Original, das ein Kritiker einmal als "so amerikanisch und so universal wie Cheesburger, Flipper und Bluejeans" bezeichnet hatte. Denn echte Bluesmänner wie John Fogerty müssen zwar jede Menge harter Schläge im Leben einstecken, doch völlig ausgenockt werden sie nie.

"Die Wende kam", erzählte Fogerty gut gelaunt, "als ich meine heutige Frau Julie kennenlernte. Sie war meine Stütze auf dem Weg heraus aus der Talsohle. Plötzlich hatte ich wieder Inspiration für neue Songs, nachdem ich lange gar nicht mehr an Musik gedacht hatte."

Im Sommer ’97 erschien dann seine jüngste Platte "Blue Moon Swamp" - und die bescherte ihm eines der erfolgreichsten Jahre seines Lebens. Zu Recht, denn "Blue Moon Swamp" ist eine wahnsinnig gute Scheibe für Menschen, die auf handgemachten Rock ‘n’ Roll, krachenden Rythm & Blues, rustikalen Country and Western, herrlich wimmernden Bluegrass und natürlich jede Menge Blues pur stehen. Die Platte wurde mit einem Grammy als "Best Rock Album" geehrt, John war mehrfach Gast in David Lettermans "Late Night Show", und seine darauffolgende Tournee gestaltete sich zum Triumphzug. Zudem gewann er seinen endlos andauernden Prozeß und besitzt seit einigen Monaten wieder die Rechte jener Songs, die er für CCR komponiert hatte. Kein Wunder, daß John diese Lieder auf der letzten Tournee ausführlich und in Bestform intoniert hat. Und kein Wunder auch, daß diese CCR- Stücke im Mittelpunkt der aktuellen Live- CD "Premonition" stehen.

"Ich hatte lange Zeit keine Lust, die alten CCR- Songs zu spielen, noch nicht mal privat zu Hause vor dem Kamin auf der Klampfe, weil dieser Prozeß mich völlig fertig gemacht hat", gesteht Fogerty. "Doch jetzt besitze ich ein amtlich abgesegnetes Papier, auf dem zu lesen ist, daß Mr. John Fogerty die Rechte auf all die alten Stücke hat. Du kannst Dir vorstellen, wie stolz ich war, sie bei der Tour anno ’97 wieder zu spielen. Denn tief im Inneren wußte ich all die Jahre über, daß die Fans diese Songs aus meinem Mund hören wollen und nicht von irgendwelchen Epigonen." Klar, wer mit diesem Seitenhieb gemeint ist: jene Ex- Kollegen, die derzeit mit ihrer Gruppe Creedence Clearwater Revisited durch die Lande touren.

Fogerty glaubt auch nicht, daß diese Titel im Lauf der Zeit irgendwelche Patina angesetzt haben: "Die Energie dieser Lieder hat immer überlebt. Und ganz ehrlich, so platt das auch klingt: Mir kommt es bei all den Klassikern vor, als hätte ich sie gerade kompniert, so frisch klingen sie für mich." Trotzdem hat sich für Fogerty etwas an den CCR- Stücken geändert. "Ich wollte die Songs so identisch wie möglich interpretieren", meinte er aufrichtig, "da ich auf die Arrangements nach wie vor unglaublich stolz bin. Doch ich übe nun mal seit über 30 Jahren täglich auf der Gitarre. Da wird man im Laufe der Zeit natürlich besser. Deshalb klingen die CCR- Stücke auf Premonition zwar ähnlich wie in den Originalversionen, aber, so hoffe ich, auch etwas ausgefeilter." Schließlich ist die Gitarre Johns ware Leidenschaft: "Ich bin ein Saiten- Freak, selbst wenn ich alles andere als perfekt bin. So gut wie mein Idol Chat Atkins werde ich wohl nie."

Erheblich mehr Probleme, als mit seinem Instrument hatte der charismatische Performer mit seiner Stimme. "Nach der langen Plattenabstinenz mußte ich meine Stimme erst wieder trainieren. Vor allem mein Herz mußte lernen, daß ich eine Stimme besitze, die zum Singen geschaffen ist. Schließlich war ich viele Jahre lang sehr frustriert. Außerdem hatte ich gesoffen wie der Teufel."

Doch Schluß jetzt mit der Vergangenheit, Fogerty blickt optimistisch in die Zukunft: "Ich schreibe schon Stücke für ein neues Album. Wenn alles klappt, wird es im Frühjahr nächsten Jahres fertig sein."

(Michael Fuchs- Gamböck)

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STEREOPLAY August 1998

Premonition

Bewertung: Musik: 7; Klang: 8; Repertoire: 7.

Mit "Blue Moon Swamp" meldete sich 1997 nach mehr als zehn Jahren eine Rock ‘n’ Roll- Legende zurück: John Fogerty, Songschreiber, Sänger und Leadgitarrist von Creedence Clearwater Revival. Jetzt legt der Mittfünfziger ein Live- Album nach, auf dem er seine großen Hits noch einmal Revue passieren läßt. "Bad Moon Rising", "Green River", "Who’ll stop the rain" und natürlich "Proud Mary"aus dem grandiosen CCR- Kanon sind dabei, aber auch Solo- Klassiker wie "Rockin’ All Over The World" und eine handvoll Songperlen jüngeren Datums. Alle Titel werden weitgehend originalgetreu interpretiert, übertreffen allerdings die Studiofassungen nicht. Und die Stimme? Die ist noch da, wenn sie auch nicht mehr ganz die beißende Schärfe besitzt, die diese Songs einst so elektrisierend machte.

(Michael Schlüter)

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Play (Music Shop Magazin)

John Fogerty/ Premonition

Endlich darf er! Der ehemalige Creedence Clearwater Revival -Mastermind John Fogerty hat den jahrelangen Kampf um die Rechte an seinen Songs gewonnen und veröffentlicht jetzt einen Auszug aus seinem Schaffen, natürlich neu und unter Livebedingungen eingespielt. Dabei wird er von einer Band unterstützt, die vor illustren Namen nur so strotzt: Kenny Aronoff (dr), Bob Glaub (b), Johnny Lee Schell und Mike Canipe (g). Neben den Klassikern wie "Proud Mary", Bad Moon Rising" oder "Fortunate Son" ist es vor allem "Rockin' All Over The World" (ja, das ist von Fogerty und nicht von Status Quo!), das dieses Album zum Pflichtkauf für Rockfans macht.

(J.S.)

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WOM

John Fogerty, "Premonition"

Vom Kopf der einstmaligen Hit-Band Creedence Clearwater Revival sind wohl mehr Nachfolge-Rocker beeinflußt, als man denkt. Das wird erneut deutlich, wenn man nach dem Comback Studio-Album "Blue Moon Swamp" das hervorragende Live-Album hört. Wer hat denn heute noch ein solches Repertoire von Ohrwürmern und Hits, mit denen er einen ganzen Abend bestreiten kann! John Fogerty scheint über die langen Jahre in der Versenkung enorm Kräfte angesammelt zu haben: Er singt und spielt noch prägnanter, besser und intensiver als in den guten alten Zeiten. Und seine Band hat es genau begriffen, worum's geht: Rock'n Roll pur, Swamp als Dreingabe und Drive um jeden Preis. Klasse.

Fogerty betont nicht ohne Genugtuung, daß er mit exakt demselben Verstärker wie vor 30 Jahren arbeitet. Sein Sound ist entsprechend authentisch und gut, ohne daß auch nur eine Sekunde weinerliches "Früher-war-alles-besser" aufkommen würde. Könnte auch eine neue Rock-Variante von heutzutage sein. John spielt ökonomisch ohne unnütze Verrenkungen, und so singt er diese seine prächtigen Songs, die in regelmäßigen Abständen Pfeffer in die freitagabendliche Radiohitparade streuten und auch laueste Parties auf Vordermann zu bringen pflegten. Das Kunststück, die Frische über eine so lange Zeit zu bewahren, bringen nur wenige im Business zustande. Gut, daß es in der CCR-losen Zeit Gralshüter des Swamp-Rock gab wie T.J. White, Omar& The Howlers, Los Lobos usw., die mit hoher Wahrscheinlichkeit ihre ersten guten Ideen von diesem ultrakompakten Quartett bekamen ...

N. Ki.

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