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TOM FOGERTY CHRONIK |
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THOMAS RICHARD FOGERTY
wurde am 09.November 1941 geboren und starb am 6.September 1990 an Tuberculose.
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Mit ihm starb die Hoffnung der Fans auf eine Reunion
der legendären Creedence Clearwater Revival
in Bestbesetzung. Tom Fogerty war das für C.C.R.
lebensnotwendige Bindeglied zwischen John Fogerty auf
der einen und Doug Clifford und Stu Cook auf der anderen Seite.
Nach seinem Ausscheiden brachten John, Doug und Stu nur
noch ein Album mit dem Titel "Mardi Gras" zustande.
Dieses Album enthielt zwar neben "Sweet Hitch-Hiker"
und "Someday Never Comes" (textliche Glanzleistung)
zwei weitere Meisterwerke aus der Feder von John Fogerty, blieb
aber insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Allerdings soll
an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, daß das
Album keineswegs so schlecht war, wie es die platinverwöhnten
Bandmitglieder im Nachhinein selbst bewerteten. Immerhin wurde das
Album vergoldet, was beweist, daß auch dieses Werk bei vielen in der
Plattensammlung nicht fehlen durfte. Als das Album im wahrsten
Sinne des Wortes erarbeitet wurde, war John Fogerty offensichtlich
ausgepowert. Hinzu kamen die nun offen zu Tage tretenden Differenzen
mit Doug und Stu. So war die Trennung von C.C.R. eine logische Konsequenz,
zumal der Mann, der die Wogen vielleicht noch einmal hätte glätten
können, zu diesem Zeitpunkt bereits von Bord gegangen war.
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Auf dem Gipfel des Ruhmes von C.C.R. angelangt,
soll Tom Fogerty auf die Frage eines BRAVO- Reporters,
was hälst Du für das größte Glück Deines Lebens,
geantwortet haben: "Meinen Bruder John".
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Diese aufrichtige und ehrliche Antwort
könnte in der Tat zu Tom Fogerty passen.
Zumindest trifft sie den Nagel auf den Kopf.
Tom Fogerty, wie im übrigen auch Doug
Clifford und Stu Cook, verdanken Ihren Weltruhm
dem Genius von John Fogerty.
Der große Durchbruch war der Traum,
den sie ab November 1959 gemeinsam träumten.
In den Anfangsjahren war es nicht John Fogerty,
der den musikalischen Ton angab, sondern Tom Fogerty.
Er war der Sänger und damit Frontman der Gruppe.
In dieser Zeit nannten sie sich "Tommy and
the Blue Velvets" und später gezwungener
Maßen "The Golliwogs" (Idee der Plattenfirma).
Doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte sich, daß
der kommende Hitlieferant nicht Tom, sondern John Fogerty war.
Der erste lokale Erfolg "Bonita"
und später "Brown Eyed Girl"
stammten bereits von Toms Bruder John.
John Fogerty war es, der die damals eingeschworene
Gemeinschaft aus der Trostlosigkeit zur Weltspitze
mit seinen unvergesslichen Hits führte.
Tom Fogerty blieb dies, obwohl er selbst über
eine bemerkenswerte Stimme verfügte, verwehrt.
Anfang 1971 verließ Tom Fogerty
Creedence Clearwater Revival. Manche
behaupten, ihm sei der Streß einer
"Travelinī Band" zuviel geworden.
Vielleicht wollte er aber ganz einfach nur
zeigen, daß er auch Songwriterqualitäten
besaß. Da ihn finanzielle Probleme zu
diesem Zeitpunkt wohl kaum gedrückt haben
dürften, unternahm er den Versuch endlich
aus dem Schatten seines jüngeren Bruders
hervorzutreten. Heute muß man sagen, daß der
Schritt gemessen an den Verkaufszahlen seiner Platten
eindeutig mißlang. Betrachtet man hingegen
seine musikalische Hinterlassenschaft,
so muß man dies eher als tragisch bewerten.
Tom Fogerty wurde die ihm zustehende Beachtung nicht zuteil.
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Dabei begann alles durchaus vielversprechend.
Seine erste Single im Jahr 1971
"Goodbye Media Man Part I & II"
wurde zumindest ein lokaler Hit.
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Mitte 1972 veröffentlichte
Tom Fogerty sein erstes gleichnamiges Album.
Heute würde man sagen, es war handgemacht,
was bedeutet, daß auf jeglichen elektronischen
Ballast verzichtet wurde. Tom Fogerty suchte
und fand auf diesem Album einen eigenen Stil.
Seine Single-Auskopplung "Cast the
first stone" bewies zudem die Fähigkeit
Toms besonders melodiöse Stücke schreiben
zu können. Sein zweites Album "Excalibur"
spielte er unter Mitwirkung von Jerry Garcia von Grateful Dead ein.
1974 folgte das letzte Album auf dem
John Fogerty, Tom Fogerty, Doug Clifford und Stu Cook
noch einmal "gemeinsam" zu hören waren.
Es handelte sich dabei um das dritte Solo-Album
von Tom mit dem Namen "Zephyr National".
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Bis heute ist unklar, ob alle vier auf allen
Stücken des Albums zusammenspielten
oder, ob John nur bei den Single- Auskopplungen "Joyful
Resurrection" und "Mystic Isle Avalon"
mitwirkte.
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Feststeht, daß C.C.R.-Fachleute wie
Peter Koers ("Rockinī all over the world -
Creedence Clearwater Revival -
Eine Biographie von Peter Koers,
Seite 153f") bei "Joyful Resurrection"
den Gitarrenstil von John Fogerty erkannt haben wollen.
"Joyful Resurrection" wurde mit Erscheinen
die erfolgreichste Single-Auskopplung für
Tom Fogerty und sollte dies auch in der Zukunft bleiben.
Sofern also John tatsächlich gerade bei
diesem Stück mitgewirkt haben sollte,
hätte das Ganze (siehe oben) schon eine äußerst pikante Note.
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Im November 1974 erschien "Myopia",
die wohl gelungenste Solo-LP von Tom Fogerty.
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Mit von der Partie waren erneut Doug Clifford und Stu Cook.
Lead Gitarrist war Russell DaShiell,
der ein paar Monate später zusammen mit Doug,
Stu und Don Harrison die "Don Harrison Band" gründen sollte.
Doch auch dieses Album, welches in keiner C.C.R.-Sammlung fehlen darf,
fand so gut wie keine Beachtung.
Die Single-Auskopplungen "Give Me Another Trojan Song"
und "Sweet Things To Come" wurden so gut
wie nie im Radio gespielt.
Zusätzlich enttäuscht von der
mangelnden Unterstützung von
Fantasy löste sich Tom Fogerty 1975 von
der Plattenfirma der goldenen C.C.R.-Jahre.
Peter Koers (Seite 155) weiß zu berichten,
daß er danach ein eigenes Label mit
dem Namen "Ginseng" gegründet
haben soll. Auf diesem Label erschien jedoch nur
eine Single, nämlich die erste Aufnahme der
von Tom Fogerty im Sommer 1975 gegründeten
Gruppe "Ruby".
Die Single "Judy Lee"
(A-Seite) / "Baby what you want me to do"
(B-Seite) gilt heute noch unter Sammlern nicht
nur aus diesem Grund als Rarität.
Ein weiterer Grund dürfte darin zu
sehen sein, daß die A-Seite leider nie
auf LP veröffentlicht wurde.
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Die Gruppe "Ruby" war
erstklassig besetzt und bestand aus Randy Oda (Leadgitarre),
Bobby Cochran (Schlagzeug), Anthony Davies (Baß)
und Tom Fogerty (Leadsänger & Rhythmusgitarre).
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Die vier entwickelten ihren ganz eigenen Rocksound,
der sie unverwechselbar machte. 1977
erschien das erste Album der Band
mit dem Titel "Ruby". Es enthielt
alles, was das Rockherz begehrt. In der
Fachpresse wurde das Album sehr gelobt.
Insbesondere der Gitarrist Randy Oda wurde
dabei zu Recht besonders hervorgehoben.
Kommerziell gesehen, blieb das Album jedoch wie
alle Tom Fogerty Werke erfolglos. Die Fans
beachteten das Album kaum. Dies mag auch daran
liegen, daß der Vertrieb des Albums bis
in die europäischen Plattenläden nicht
richtig funktionierte. Insbesondere in Deutschland
war die LP nur in ausgesuchten Läden mit
deutlicher Verspätung zu finden.
1978 erging es dem zweiten und leider letzten
Werk der Gruppe mit dem Titel "Rock And Roll Madness"
nicht besser. Zwar enthielt auch dieses Album Rock vom Feinsten.
Es war jedoch die Zeit der Disco-Musik angebrochen,
der auch andere großartige Gruppen wie z.B.
Bachman-Turner Overdrive in gewisser Weise zum Opfer fielen.
Als Fazit läßt sich einfach nur
feststellen, daß Ruby offensichtlich die
falsche Zeit erwischt hatte. Wäre
die Gruppe Jahre früher oder Jahre
später mit ihren Alben auf den Markt
gekommen, hätte es vielleicht alles
ganz anders kommen können. So blieb
Tom Fogerty im wahrsten Sinne des Wortes
das Pech an den von C.C.R. geprägten
Westernstiefeln kleben.
Dies galt auch für seine Ehe,
die kurz vor dem endgültigen Scheitern stand.
Tom Fogerty brauchte erst einmal Abstand und kehrte
-wie Peter Koers (S.156) zu berichten weiß- erst
1980 nach Berkeley zurück. Diese Rückkehr
sollte er nicht bereuen. Er lernte Tricia
Suzanne kennen und lieben.
Ende 1980 heiratete Tom Tricia Suzanne.
Auf der Hochzeitsfeier trafen sich John,
Doug, Stu und Tom wieder und ließen
es sich nicht nehmen, zusammen spontan
alte C.C.R.-Klassiker zum besten zu geben.
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Damals ahnte noch niemand, daß
es das letzte Mal sein würde.
Tom, Doug und Stu redeten nach dem
Hochzeitstag sogar über eine
Wiedervereinigung von Creedence Clearwater Revival.
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John Fogerty war jedoch offensichtlich nicht interessiert.
Es kann letztlich nur spekuliert werden,
ob es nur daran lag, daß John,
aufgrund bestehender Differenzen in der Vergangenheit,
nicht über seinen eigenen Schatten springen konnte
oder, ob er es einfach satt hatte, daß sich
Andere, wie in seinem 1985 veröffentlichten
Stück "Mr.Greed" beschrieben, durch
seine genialen Einfälle gesundstoßen.
Fest steht heute, daß bereits zehn Jahre
später der Traum von einer Reunion von
Creedence Clearwater Revival durch den frühen Tod
von Tom Fogerty endgültig platzen sollte. Hätte
John damals in die Zukunft schauen können,
vielleicht hätte er sich anders entschieden.
So wurde zum Leidwesen der Fans ein historischer
Moment verpaßt.
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1981 erschien die letzte Solo-LP von
Tom Fogerty unter dem Titel "Deal It Out".
Gleich das erste Stück auf diesem
Album "Champagne Love" bewies,
daß Doug Clifford und Tom Fogerty
ein gutes Songwritergespann hätten bilden können.
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An dieser Stelle fragt man sich unwillkürlich,
warum von Doug, Stu und Tom nie in Erwägung
gezogen wurde zum Beispiel mit Randy Oda als
Leadgitarristen eine eigene Band zu gründen.
Die herausragenden Stücke des
Albums "Deal It Out" waren
neben "Champagne Love", "Open The Window",
"Why Me" und "Tricia Suzanne".
Es dürfte sich hier erübrigen zu erwähnen,
daß auch diesem Album inzwischen schon
traditionell natürlich kein kommerzieller Erfolg beschert war.
Erst sechs Jahre später
unternahm Tom Fogerty seinen, aus heutiger Sicht, letzten Versuch.
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Zusammen mit seinem Freund
Randy Oda spielten sie unter
dem Namen "Sidekicks"
ein Album ein, welches "Rainbow Carousel"
genannt werden sollte.
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Es handelt sich hierbei zweifellos um die
Krönung seiner Schaffenskraft.
Zusammen mit Randy Oda lieferte er mit diesem
Album wahrlich ein Meisterwerk ab.
Das Album enthält eine Fülle
von schönen Melodien, die vor allem
Tom Fogertys einzigartige Stimme in bisher
nicht dagewesener Weise optimal zur Geltung bringt.
Um so härter muß es für Tom gewesen sein,
daß die Plattenfirma genau dieses Album gar
nicht erst auf den Markt bringen wollte.
Es sollte die letzte bittere Pille für
Tom Fogerty während seiner Solokarriere bleiben.
Das Erscheinen des Albums unter dem Titel
"Sidekicks" im Jahr 1992 erlebte er schon nicht mehr.
Auf diese Weise hat Tom seinen Fans zumindest
ungewollt noch einmal ein Highlight beschert,
welches ohne Zweifel einen Stammplatz neben den C.C.R.-Alben verdient hat.
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Copyright © Lutz Altnorthoff
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